Rodinal statt C-41
Rodinal statt C-41
Überraschung
Samstag, 17. März 2012
Man nehme einen Kodak Vericolor 160, Ablaufdatum 12/2000, das klingt doch im Jahr 2012 nach einer spannenden Ausgangsbasis. Um noch einen draufzusetzen, entwickelt man diesen Farbfilm einfach mal mit einem klassischen Schwarz-Weiß-Entwickler. Beispielsweise mit Rodinal und der „so-geht-jeder-Film-egal-wie-belichtet“ - Vorgehensweise: Mischung 1:100, zwei Stunden Standentwicklung, erste 30 Sekunden kippen, nach einer Stunde 30 Sekunden kippen. Das ganze bei ziemlich genau gefühlten 16 bis 25 Grad Celsius.
Für manche die Überraschung Nummer 1: Da kommt was bei raus! Für viele keine Überraschung Nummer 2: Das Ergebnis hat dann durchaus etwas farbiges, gelblich-rotes, letztlich ist das Ergebnis aber dann doch monochrom.
Links das Ergebnis eines rohen Scan. Vorgegeben wurde, dass sei ein Farb-Negativ-Film, was ja auch nicht ganz falsch ist. Farblich etwas hübscher, wenn denn auch im Ergebnis invertiert, war der Versuch das ganze mal als angebliches Dia einzuscannen.
Eigentlich sollte das als Dia eingescannte Bild nach einer Invertierung in der Bildbearbeitung, im Wesentlichen dem Scan als Negativ gleich sein (zumindest solange die gleiche Gradation beim Scannen verwendet wurde). Dem war aber nicht so.
Nur bei dem Scan als Dia, ergab sich eine Struktur, fast als wäre das Bild auf einem edlen Papier aufgetragen worden Dazu ein Ausschnitt aus dem obigen Bild.
Neben der Struktur zeigt der Ausschnitt (1200dpi, Mittelformat) auch, dass die Bildschärfe, bei dieser doch ungewöhnlichen Kombination Farbfilm / SW-Entwicklung, alles andere als übel ist.
Ich nehme an, dass es sich bei der Struktur um Kornballungen handelt. Von solchen hört man verschiedentlich in Verbindung von in Schwarz-Weiss entwickelten Farbfilmen. Warum diese aber nur beim Scannen als Dia so deutlich hervortreten, das bleibt momentan offen.
Zu guter letzt stellt sich da noch eine wichtige, weitere Frage: Welche „unmögliche“ Kombination könnte als nächstes angegangen werden?
Ralf Tossenberger
Zunehmend wende ich mich mehr und mehr der „anatalen Fotografie“ zu - analoge Aufnahme auf Film, digitale Weiterverarbeitung nach dem Einscannen.
Diese Kombination lässt unendlich Raum für Spielereien...